Life

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25.05.16

Ehrliche Worte

Meine Gedanken rasen. Ich komme nicht zur Ruhe. Ich bin rastlos, laufe hin und her und weiß nichts mit mir anzufangen. All die Dinge, die ich tun sollte oder möchte erscheinen mir gerade nichtig und unbedeutend. Was soll das alles bedeuten im Angesicht des Lebens und des Sterbens?

Es gibt Menschen da draußen, die einsam sind und einen Sinn suchen. Warum möchten manche Menschen sterben? Kann man das verstehen?

Ich schon. Ich kenne das Gefühl. Ich fühle mich schuldig deswegen. Schuldig, weil es keinen wirklichen Grund gibt. Schuldig, weil es da draußen Menschen gibt, die todkrank sind und leben möchten. Schuldig, weil ich niemanden wehtun möchte.

Mir geht es gut. Ich bin da. Ich bin im Hier und Jetzt. In diesen Zeiten kann ich es mir nicht mehr vorstellen. Dann erscheint es mir als wäre alles ein böser Traum gewesen. Wahrscheinlich ist es nicht vorbei und kommt irgendwann wieder. Machnmal erscheint mir alles so sinnlos; das Reisen, das Essen kochen, das Studium und vorallem die Arbeit. All das um doch eines Tages zu sterben.

Nur du bist nicht Sinnlos. Du bist Alles. Du bist das Universum. Ich umkreise dich.
Ich habe Angst mit dir über meine wahren Gefühle zu reden, weil ich weiß wie du reagieren wirst. Du wirst denken, ich sei nicht glücklich mit dir, aber das ist nicht wahr. Ich bin es, so glücklich wie ich eben sein kann. Bis du da warst verblieb ich in einer Starre; alles war grau und wie in einer Zeitlupe. Jetzt bist du da. Das Leben ist bunt und ich fühle wieder etwas. Es ist gut zu fühlen, selbst wenn es negative Gefühle sind.

Du hast dich verändert in all den Jahren. Das ist meine Schuld. Ich hab dich zurück gelassen. Kein Wunder - einsam und hoffnungslos - Wie soll man da auch werden? Du bist zynisch geworden und etwas gefühlskalt. Du spielst eine Rolle. Manchmal fehlt mir dein altes Ich. Das Ich, in das ich mich verliebt habe und zwar unsterblich. So sehr, dass es mir Angst gemacht hat und übrigens immer noch macht.

Mein ganzes Leben habe ich mich versucht zu distanzieren, von der Welt und von den Menschen. Ich war bereit, jederzeit. Ich war bereit, es zu beenden. Ich hätte nichts zurückgelassen und nichts bereut, außer dich. Deswegen habe ich dich nie aufgegeben. Ich musste erst noch wissen, wie es dir geht und ob du glücklich bist.

Harte Worte. Die Antwort darauf tat mehr weh als alles andere, weil ich wusste, dass es meine Schuld war. Ich und meine blöde Angst. Ich hatte mich daran erinnert, wie wir uns das letzte Mal umarmt hatten. Eine Umarmung, die alles bedeutete und doch so viel Unausgesprochen ließ. Ich habe damit gelebt, denn es Auszusprechen hätte mich zu sehr geängstigt. Ich hatte Angst vor der Wahrheit.

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