Mitten in
der Nacht torkelte ich zum Fenster um mir den Blutmond anzuschauen. Ich musste
mir keinen Wecker stellen. Ich habe kaum geschlafen. Ich lag mit einer dicken
fetten Erkältung im Bett und konnte nicht schlafen, da ich Schluckbeschwerden
hatte. Ich sah aller 10 min auf die Uhr und stand dann irgendwann auf. Ich
machte das Fenster auf, suchte den Mond und fröstelte von der kalten Luft. Ich
hatte im Dunkeln meine Hausschuhe nicht gefunden und lief barfuss rum.
Ich
schaute mir den Blutmond an, groß, rötlich, irgendwie unheilvoll. Ich dachte
darüber nach wie unbedeutend doch die Menschen sind im Gegensatz zu den Monden,
Planeten und dem ganzen Universum; dass das alles schon so viel länger
existiert als die Menschheit selbst.
Das ist
irgendwie ein seltsames Gefühl. Irgendwie kommt einem dann alles weniger
wichtig und weniger schlimm vor. Das ist alles nur ein großer Kreislauf: leben –
sterben – leben – sterben – leben – sterben. So geht das immer weiter; egal ob
Mensch, Tier oder Pflanzen. Jeder hat seinen Platz in diesem Kreislauf, egal
wie lange, aber man war da – im Hier und Jetzt – für diesen Augenblick und
schaut sich den Mond an.
Dann bin
ich wieder in mein Bett gewandert, weil mir echt kalt war. Zum Glück konnte ich
danach auch noch etwas schlafen. Mein Hals tut mir immer noch weh. Morgens habe
ich natürlich meine Sachen gepackt und bin zur Arbeit gefahren anstatt zum Arzt
zu gehen. Wenn ich zuhause bin, lege ich mich ins Bett und esse eine heiße
Suppe. Vielleicht geht es mir morgen dann schon besser.
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